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  • Hörerlebnisse mit der Harmoniemusik

    Konzert Unter ihrem neuen Dirigenten Stefan Reggel serviert das Orchester gekonnt einige Kostbarkeiten

    von Klaus Bielenberg

    Füssen Das traditionelle Adventskonzert der Harmoniemusik Füssen wird sehr gerne angenommen. Die Franziskanerkirche war auch  diesmal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Besucher erlebten eine Aufführung, die behutsam das Portal des Advents öffnete. Das Programm enthielt Kostbarkeiten musikalischer Werke, die entsprechende Interpretierung in der Wiedergabe fanden und somit entdeckende Hörerlebnisse aufschloss. Dazu gab Moderator Dr. Paul Wengert vorzügliche weiterführende Anregungen. Was die verhältnismäßig kleine Kapelle mit 35 Mitwirkenden, darunter sechs neu hinzugekommenen Jungmusikern leistete, verdient Hochachtung. Es war sicher nicht leicht, nach dem bisherigen bewährten Dirigenten Markus Thaler einen entsprechenden Nachfolger  zu finden. Dies ist gelungen. Stefan Reggel, der zugleich Leiter des Kreisblasorchesters ist, als Lehrer an der Füssener Musikschule agiert und noch weitere Blaskapellen betreut, fand offensichtlich den Draht zu seinen Musikern und bewies mit ihnen, zu welchen  Leistungen intensive Probenarbeit führen kann.

    Celtic Crest, von Christoph Walter als Hymne für die Militärmusikveranstaltung „Basel Tattoo“ komponiert, klingt keineswegs martialisch. Mit ruhigen Harmonien und dem Ohrwurm der sich wiederholenden, gut  gezeichneten schottischen Dudelsackmelodie schuf die Kapelle eine imposante friedliche Grundstimmung. Im Stück Red Rock  Mountain von Rossano Galante war jedes Register gefordert, um das musikalische Porträt der wunderschönen Berglandschaft in Pennsylvania zu zeichnen. Mit einer lyrisch prägnanten Linie und einem strahlenden Finale ließen die Musiker aufhorchen. Wer der  Empfehlung Wengerts nachkam, die Augen zu schließen, der konnte das Bild eines herrlichen Sonnenaufgangs vor sich haben.
    Wer kennt ihn nicht, den Choral von Johann Sebastian Bach „Jesus meine Freude“? Jos Moerenhout hat ihn mit dem Titel „Jesu, Joy of
    Man’s Desiring“ für sinfonische Blasmusik arrangiert. Die tänzerischen Achtelbewegungen umrahmen gekonnt die Wucht des „Cantus
    firmus“ in einer stringenten Linie, die von den Musikern Konzentration verlangte. Das ruhige, bestimmte Dirigat war sehr hilfreich. Zur Meditation lud „Stal Himmel“ von Alan Fernie ein. In einem kompakten Gefüge gelang es den Musikern, sphärische Töne und  Klangwolken zu zaubern, die Vorstellungen vom Blick ins All oder einer norwegischen Landschaft förderten. Leonhard Cohens  „Hallelujah“ ist ein besonderes Vermächtnis. Es berührt. Im Arrangement von Undine Engel spielten es mit Intensität fünf Saxofonisten als Quartett, wobei das Sopransaxophon (Wera Schneider) die tragende Rolle bestens verwirklichte und dabei die Mitspieler sanft
    folgten. „Canzone di Francesco“ von Thomas Doss ist ein sinfonisches Gemälde, das man als Hommage für den heiligen Franz von  Assisi ansehen kann. Es ist meditativ angelegt. Mit sauberer Intonation und der nötigen Phrasierung wurden die zahlreichen  Sequenzen klangschön dargeboten. Wie das bekannte Marienwallfahrtslied „Segne Du Maria“ sich in ein musikalisches Bilderbuch  über die Stadt Ellwangen verwandeln und dann noch zu einem tänzerischen Ausflug in unterschiedliche kulturelle Regionen führt,  zeigt Thiemo Krass in seinem Werk „Crossbreed“. Hervorragend wurden die rhythmischen Übergänge gemeistert. Ähnlich war es bei der Adventstimmung im Arrangement von Guido Rennert, bei der die Weihnachtslieder „Tochter Zion“, „Es ist ein Ros entsprungen“ und „O du fröhliche“ in einer Art Filmmusik aufbereitet wurden. Es gab langen freudigen Beifall, der auch noch zur Zugabe des  Brahmsliedes „Guten Abend, gute Nacht“ im Arrangement von Robert Kuckertz führte 

  • Bläsergruppe der Harmoniemusik sagt Danke

    von Uwe Claus
    Als kleines Dankeschön für die Aufstellung einer Spendenwand hat die Bläsergruppe der Harmoniemusik im Rewe-Markt im Füssener Theresienhof am Samstagvormittag ein Ständchen gespielt. Kunden bekamen pro zehn Euro-Einkauf im Markt an der Kasse einen Chip, den sie in eine der Röhren in der Spendenwand einwerfen konnten. Dies kommt dann mit zehn Cent pro Chip dem jeweiligen Verein zugute.
    Die Aktion, initiiert von Marktleiter Uwe Angl (rechts), brachte bisher einen Betrag von insgesamt 2200 Euro. Die Aktion läuft noch die gesamte Woche.

  • Viele Einsätze für Musikverein

    Bilanz Harmonie Füssen stolz auf gute Jugendarbeit

    von Uwe Claus

    Füssen Auf ein bewegtes Jahr mit vielen Auftritten konnte Reiner Schneider als Vorsitzender des Musikvereins Harmonie Füssen bei der
    Mitgliederversammlung im Musiksaal zurückblicken. Schon allein die Zahl von 152 Einsätzen lässt erahnen, dass die Musiker der Harmonie sich nicht über zu wenig „Spielereien“ beklagen konnten. 38 Gesamtproben, darunter vier Ganztagesproben, sowie 26 Auftritte der gesamten Harmonie-Kapelle, zwölf Standkonzerte im Klosterhof sowie ein Jahres- und ein Adventskonzert standen auf dem Programm. Dazu kamen Auftritte wie beim Festakt Cremona, Fronleichnam, Volks- und Stadtfest sowie an Allerheiligen. Am fleißigsten waren die Alphörner mit 64 Auftritten. Stolz war Schneider auf die „prall gefüllte“ Franziskanerkirche beim Adventkonzert – ein Indiz dafür, dass die richtige Musikauswahl getroffen wurde.

    Mit einem Blick auf 2019 prognostizierte der Vorsitzende wieder einen vollen Terminkalender:
    Jahreskonzert am 6. April in der Aula des Gymnasiums, elf Standkonzerte, Bergmesse auf der Füssener Hütte (5. Oktober, 14 Uhr), Bezirksmusikfest und Wertungsspiel in Altenstadt. 

    Lobende Worte fand Dirigent Markus Thaler, der mit dem Blasorchester eine gute Saison erlebt hat. „Wir sind wieder ein starker Kulturvertreter für unsere Stadt“, sagte er. Wichtig sei es, dass alle Musiker nd vorwärts bringen. „Wir sind ein junger dynamischer Verein, der Fahrt aufnimmt, das haben wir uns gewünscht und wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele umzusetzen“, sagte Thaler.

    Jugendleiterin und stellvertretende Dirigentin Sandra Linder berichtete von der Jugendkapelle, die aus 15 jungen Musikern aus Füssen, 14 aus Roßhaupten und zwölf aus Rieden besteht. „Wir haben uns super präsentiert, sind sehr aktiv und haben unsere Aufgaben fantastisch gemeistert“, freute sie sich. 

    Geschäftsführer Andreas Ullrich präsentierte interessante Zahlen, die deutlich machten, wie schwierig es ist, alle finanziellen Anforderungen umzusetzen. Ob Trachtenbeschaffung, Anschaffung eines neuen Schlagzeugs, Raumkosten oder Abgaben an den Allgäu Schwäbischen Musikbund – all diese Ausgaben bedürften einer umfassenden Kalkulation, die nach seinen Worten von der Vereinsführung verantwortungsvoll garantiert sei. 

    Bürgermeister Paul Iacob zeigte sich beruhigt von der effektiven Jugendarbeit, die durch die Zusammenarbeit mit der Musikschule gut funktioniere. Er betonte, dass Engagement und Begeisterung nicht von alleine kommen, sondern die konstruktive Mitarbeit aller fordere. Die Qualität der Kapelle habe sich beim Konzert in der Franziskanerkirche gezeigt. Er regte die Produktion einer CD an, auf der alle drei Kapellen aus Füssen, Weißensee und Hopfen als musikalische Demonstration der Bevölkerung präsentiert werden können. (cl)

    Der Vorstand

    ● Vorsitzender: Reiner Schneider
    ● Zweiter Vorsitzender: Hermann Briemle
    ● Schriftführerin: Lisa Schneider
    ● Geschäftsführer: Andreas Ullrich
    ● Beisitzer: Sandra Linder, Tobias Rösler (Aktive), Gert Rösler, Dr. Paul Wengert, Karl-Heinz Schneider (Förderer)
    ● Sachverwalterin: Anna-Sophia Müller
    ● Dirigent: Markus Thaler
    ● Stellvertretende Dirigentin: Sandra Linder
    ● Mitgliedsbeiträge: 20 Euro
    ● Mitglieder: 43 Aktive, darunter 13 Jugendliche, 138 Passive
    ● Kontakt: www.harmoniemusik-fuessen.de, info@harmoniemusik-fuessen.de
    ● Jugendvertreterin: Nadine Ullrich
    ● Notenwarte: Luca Briemle, Simon Ullrich (cl)

  • Bei Schindlers Liste wird es persönlich

    Adventskonzert Harmoniemusik Füssen präsentiert facettenreiche Klangkultur bis zu Pop mit „Christmas Fantasia“

    VON KLAUS BIELENBERG

    Füssen Ausgefeilte Klangkultur bot das Adventskonzert der Harmoniemusik Füssen in der Franziskanerkirche St. Stefan. Die Musiker unter der Leitung von Markus Thaler begeisterten ihr Publikum im prall gefüllten Gotteshaus mit einem vorzüglich ausgewählten, facettenreichen Programm. Dr. Paul Wengert übernahm nicht nur die informativen Ansagen, sondern sensibilisierte die Zuhörer auch mit eingestreuten Geschichten, passend zur Adventszeit.

    Im Eröffnungswerk „Praise to the Lord“ von Carl Wittrock schälte sich im Mittelteil majestätisch dasKirchenlied „Lobe den Herren“ heraus.
    Der Kirchenraum bot in seiner Intimität die Akustik, die es dem verhältnismäßig kleinen Blasorchester ermöglichte, sowohl wuchtiges Klangvolumen als auch fein gestufte dynamische Differenzierungen zur Geltung kommen zu lassen. Pavel Staneks „Remember me“ verriet sehnsuchtsvolle Romantik. Die durchgehend fließende Melodik aller Register kam im Spiel voll zum Tragen. Zum Anschluss passte die eingestreute Geschichte vom „kleinen Stern“, die zum Nachdenken anregte.

    Bei der Filmmusik „Raise of the son“ von Rossano Galante konnte man zunächst rätseln, ob hier die „Auferstehung des Sohnes“ oder das „Aufgehen der Sonne gemeint sei“. Beide Bilder zeigten sich in der Komposition. Kraftvoll spielte das Blech seinen Part. Es ließ sich zusammen mit den Holzbläsern aber auch in weiche Kantilenen einbinden, die zum Träumen einluden. In einer imposanten musikalischen Steigerung vereinigten sich beide Bilder.

    Die Adventszeit lädt dazu ein, sich selbst zu finden. „Mentis“ heißt der Titel des Musikstückes von Thiemo Kraas, in dem die Klarinetten zu Beginn so innig die Melodie „Maria durch ein Dornwald ging“ spielten, dass dies zur Besinnung und inneren Ruhe führen konnte. Kraft hingegen strömte aus dem festlichen „Macht hoch die Tür“.

    Eindrucksvoll erzählte Wengert den schrecklichen Inhalt von Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“. Er flocht dabei den ihm persönlich
    bekannten Holocaust-Überleben-den und Schreiber der Schindler-Liste Mietek Pemper aus Augsburg mit ein. Ihm hatte er 2007 als Oberbürgermeister die Ehrenbürgerwürde verliehen. Umso eindringlicher erklang dann das schlichte, ergreifende „Theme from Schindlers
    List“. Der Komponist John Williams hat in der Filmmusik, die mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, ein Violinsolo dem bekannten israelischen
    Geiger Itzhak Perlman gewidmet. Diesen Part übernahm sehr beeindruckend John Westerdoll mit seiner Violine. Die in das Thema gepackte
    Emotionalität berührte.

    Ein großes Lob gebührt dem Orchester das feinsinnig und zurückhaltend begleitete. Im Stück „Whispers from beyond“ von Rossano Galanto wetteiferten geschwungene melodische Linien mit majestätischen Bläserfanfaren. Die Musiker zeichneten damit ein atemberaubendes Bild des schönen Horizonts der Erde. Palladio, der bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien, schuf Bauten, die durch ihre Harmonie und ihren Glanz auffielen. Die gleichnamige Suite von Karl Jenkins aus dem Jahr 1996 gefällt mit ihrem barocken Klang. Unter der exakten Leitung ihres Dirigenten meisterten die Musiker die pulsierenden Rhythmen, die zur Dramatik des
    Werkes beitrugen.

    „Christmas Fantasia“, eine mitreißende Pop-Komposition aus der Oberstufe der Blasmusik von Satoshi Yagisawa, bildete
    das Finale des Abends. Die Kapelle bewies in dieser Suite, dass sie durchaus rockige Passagen bewältigt. Die eingebetteten kurz angedeuteten weihnachtlichen Weisen  wie „Jingle Bells“ und „Engel singen frohe Lieder“ blickten verschmitzt hervor.

    Das Publikum spendete im Stehen langen Beifall. Mit der Zugabe „Abendmond“ von Thiemo Kraas belohnte das Orchester die Zuhörer.

  • Trotz Personalknappheit ein erfolgreiches Jahr - AZ 01.02.18

    Harmoniemusik Füssen Viele Auftritte gemeistert, auch wenn es manchmal an Musikern fehlt. Bürgermeister lobt Kapelle für ihre Präsenz

    VON UWE CLAUS

    Füssen Trotz Personalknappheit hat der Musikverein „Harmonie“ Füssen eine positive Bilanz über das musikalische Jahr 2017 verzeichnet. Vorsitzender Reiner Schneider zeigte sich bei der Jahresversammlung im Musiksaal zufrieden über die Auftritte „seiner“ Musiker, auch wenn diese manchmal aufgrund der engen Personaldecke nicht ganz einfach umzusetzen waren.

    Schneider, der bei den turnusmäßigen Neuwahlen in seinem Amt bestätigt wurde, berichtete von einer ganzen Reihe an Auftritten in verschiedenen Zusammensetzungen wie der Blechbläser (8), Alphornspieler (51) oder den Standkonzerten im Klosterhof (12). Um dafür die musikalische Qualität zu erreichen waren nicht weniger als 50 Proben angesetzt, inklusive Satzproben und drei Ganztagesproben.

    Insgesamt kam die Kapelle 2017 auf 139 Einsätze. „Unsere Standkonzerte an alter Stelle war wie eine Heimkehr nach langer Abwesenheit“, schilderte Schneider die Freude der Musiker, wieder im Klosterhof spielen zu dürfen. Erfolgreiche Auftritte beim Stadtfest und beim Gaufest des Oberen Lechgaus in Füssen brachten die Kapelle aufgrund der dünnen Personaldecke an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. „Aber wir haben gezeigt, dass wir auch mit einer kleineren Truppe gute Leistung bringen können“, lobte Schneider und fügte hinzu: „Auch wenn uns manchmal die Anerkennung aus der Bevölkerung fehlt.“ Ohne Zweifel waren das Jahreskonzert in der Aula des Gymnasiums und das Adventskonzert in der Franziskanerkirche die Höhepunkte des Jahres.

    Aus der musikalischen Perspektive beleuchtete Dirigent Markus Thaler das abgelaufene Jahr und kam zu dem Schluss, dass die Kapelle der Prämisse, sich öffentlich zu präsentieren, treu geblieben ist. Auch er sprach die Personalknappheit an, die seine Arbeit nicht gerade einfach machte: „Wir haben uns in der Öffentlichkeit trotz aller Widrigkeiten gut verkauft. Besonders das Jahres- und Adventskonzert hat uns viel positive Resonanz eingebracht und auf dieser Basis können wir weiter arbeiten.“ Besonders lobte er die gute Probenmoral, immerhin zeige sie einen Wert von über 80 Prozent. „Für die Zukunft wünsche ich mir Ruhe, Gelassenheit und viel Teamgeist – dann werden wir unsere selbst gesetzten Ziele auch erreichen“, war sein Wunsch für das laufende Jahr.

    Geschäftsführer Andreas Ullrich konnte eine im Großen und Ganzen ausgeglichene Bilanz vorweisen. „Wir stehen gut da und haben 2017 mit einer schwarzen Null abgeschlossen.“ Für 2018 stehen aber einige Anschaffungen ins Haus, die das Budget erheblich belasten werden. Er richtete zum Schluss seiner Ausführungen einen Appell an alle Menschen, die sich musikalisch einbringen wollen – die Instrumente dazu sind vorhanden.

    „In der Kapelle ist wieder etwas da, was ich seit Jahren vermisst habe – die Harmonie“, sagte Bürgermeister Paul Iacob. Jeder öffentliche Auftritt als Stadtkapelle hebe auch das Ansehen der Stadt und adle jede Veranstaltung. Musikalische Präsenz zu zeigen, bringe eine gewisse Art von Harmonie in die Stadt. Er regte an, zusammen mit den Kapellen aus Hopfen und Weißensee eine CD aufzunehmen unter dem Titel „Füssen klingt“ – dies sei ein sichtbares Zeichen von Lebensart. Er lud die Kapelle als Dank für ihr Engagement auf die „Füssener Hütte“ zu einer gemeinsamen Brotzeit ein.

    Ehrungen

    Eine Reihe langjähriger Mitglieder ehrte die Harmoniemusik Füssen:
    ● 10 Jahre: Armin Götz, Peter Lang
    ● 25 Jahre: Michael Schmück
    ● 30 Jahre: Karl Brandner
    ● 35 Jahre: Brigitte Freimüller
    ● 40 Jahre: Irmgard Bernhard, Alfred Köpf, Werner Sänger, Alois Kuhn, Josef Ullwer und Lore Wiede mann.

     

    Harmoniemusik Füssen

    ● Vorsitzender: Reiner Schneider ● Stellvertreter: Hermann Briemle ● Schriftführerin: Lisa Schneider ● Geschäftsführer: Andreas Ullrich
    ● Beisitzer: Sandra Linder, Tobias Rösler (Aktive), Gert Rösler, Dr. Paul Wengert, Karl Heinz Schneider (Förderer)
    ● Sachverwalter: Anna Sophia Müller
    ● Dirigent: Markus Thaler
    ● Notenwarte: Luca Briemle, Simon Ullrich
    ● Jugendvertreterin: Nadine Ullrich

    ● Mitgliedsbeiträge: 20 Euro

    ● Mitglieder: 46 Aktive, darunter 16 Jugendliche, 141 Passive
    ● Kontakt: Musikverein „Harmonie“ Füssen e. V., Kaiser Maximilian Platz 1, 87629 Füssen, Telefon: 08362 38110, E Mail: harmonie fuessen@gmx.de

    www.harmoniemusik fuessen.de

  • Kraftvolles Orchesterspiel statt Dauerberieselung - AZ 06.12.17

    Harmoniemusik Füssener Ensemble brennt mit Werken zeitgenössischer europäischer Komponisten ein Feuerwerk ab

    VON WERNER HACKER

    Füssen Das Adventskonzert der Harmoniemusik Füssen hat eine gute Tradition. „Bestimmt schon 30 Mal waren wir gern dabei“, sagte Irmgard Bernhard auf Nachfrage unserer Zeitung. Für ihren Mann Isidor und sich hatte sie sich rechtzeitig um einen guten Platz gekümmert. In der Franziskanerkirche St. Stephan, wo Vereinsvorsitzender Reiner Schneider nach eineinhalb Stunden konzentrierten Musizierens stolz auf „seine“ Aktiven an den Blasinstrumenten sein konnte, dienten sogar die Stufen eines Seitenaltars als Sitzgelegenheit, um das mit einem Werk von Richard Strauß beginnende siebenteilige Programm unter der Leitung von Markus Thaler genießen zu können.

    Zuhörer rücken eng zusammen
    Das Licht der ersten Kerze auf dem Adventskranz rechts vorm Altarraum zog die Blicke der Konzertbesucher auf sich, bis der Klostervorsteher auf der linken Seite vor das Mikrofon trat. „Es ist schön, wieder eine so volle Kirche zu erleben“, sagte Guardian Pater Stefan Seibert. Sofort danach begann vor knapp 200 Zuhörern, die in den Sitzreihen ganz eng zusammengerückt waren, das Konzert. Dr. Paul Wengert führte durch das Programm mit sieben Werken. Als souveräner Moderator gab er nicht allein eine kurze Einführung in Kompositionen, die eher selten interpretiert werden. Wengert stellte zur besinnlichen Zeit auch Texte aus einem neuen Büchlein des Benediktinermönchs Urban Stillhard vor, der auch als Komponist tätig ist. Man kennt sich aus den Treffen der Alpenländischen Chorverbände. Im Mittelpunkt freilich stand Dirigent Markus Thaler, der mit seinen knapp 30 Instrumentalisten ein musikalisches Feuerwerk abbrannte. Beifall brandete nach den 90 Minuten auf, in denen musikali- sche Leichtigkeit zu genießen war, aber auch schwermütige Töne erklungen waren. Den fröhlichen Schlusspunkt setzten das in den vergangenen drei Jahren verjüngte Bläserensemble und das Publikum gemeinsam mit dem Kirchenlied „Macht hoch die Tür...“

    Einstimmung auf Weihnachten wird Füssener Kirchen, Konzertsälen und Kaufhäusern alle Jahre wieder in Hülle und Fülle geboten. Markus Thaler traut sich was, wenn er sich mit seinen Musikerinnen und Musikern von der Dauerberieselung absetzt und einen eigenen stilistischen Weg einschlägt, um die Freude aufs frohe Fest – neben Flöten mit Pauken und Trompeten – in der Klosterkirche auszudrücken.

    Die eineinhalb Stunden in der wunderbaren Akustik von St. Stephan boten kraftvolles Orchesterspiel und zahlreiche lyrische Momente, die nicht allein den Klarinetten- und Saxofonspielerinnen eindrucksvoll gelangen. Nach jedem Programmpunkt wären Bravorufe verdient gewesen. Die Zuhörerschar wollte offenbar den Ablauf der ineinandergreifenden Aufführungen von Werken zeitgenössischer europäischer Komponisten nicht blockieren und sparte sich den Applaus für das Finale auf.
    Vor der Kirchenlied-Zugabe präsentierte die Harmoniemusik nach imposanten Werken wie Strawinskys „Feuervogel“ das leicht verspielte Werk „Polish Christmas Music“, in dem Komponist Johan de Meij traditionelle Kirchenmusik und Melodien mit volkstümlichen Charakter miteinander in Einklang setzt. Moderator Wengert brachte das sich eindrucksvoll entwickelnde Programm eingangs auf dem Punkt, als er von einem „Bogen“ sprach, der sich im Verlauf des mit Einbruch der Dunkelheit von düsteren Hörerlebnissen hin „zur Helligkeit und Freude“ spannen würde.

    Komponisten wie James Barnes, Thiemo Kraas oder Tom de Haes dank Thaler kennengelernt zu haben, war eine große Freude. Nur ganz selten aufgeführt wird auch die „Festmusik der Stadt Wien“ von Johann Strauß. Der bekannte Komponist schrieb gern für Bläser und erstellte eine stark gekürzte Fassung seines 1943 vollendeten Werks. Dieser „Mini-Strauß“ diente für die Blasorchester-Bearbeitung, die die Harmoniemusik eingangs im diesjährigen Adventsprogramm aufführte. Hiermit hatte sich das Takt für Takt stilsicher aufgebaute folgende Konzerterlebnis mit Dirigent Thaler schon feierlich angekündigt.

  • Konzertsaison im Klosterhof endet

    Mit einem letzten Kurkonzert verabschieden sich die Musiker der Harmoniemusik Füssen am Samstag, 30. September, ab 18 Uhr im Klosterhof aus der Saison. Auf dem Programm stehen neben Klassikern der Saison drei Solisten-Stücke und neue Werke. In mehr als zehn Kurkonzerten hat die Harmoniemusik seit Mai im zweiwöchigen Rhythmus Einheimischen wie Touristen traditionelle sowie konzertante Blasmusik serviert. Mit dem Beginn des Herbstes, der kühlen Witterung und dem früheren Einsetzen der Dunkelheit endet auch die Saison der Standkonzerte, nach der sich die Musiker zur Vorbereitung auf das Adventskonzert zurückziehen.

  • Hier ein Video zum Gaufest des Oberen Lechgauverbands 2017

  • Der Jüngste ist der Beste -  AZ 26.05.17

    Die Musiker der Harmoniemusik Füssen haben für einen Nachmittag ihre Instrumente gegen Kegelkugeln getauscht. Beim traditionellen Vereinskegelturnier stellte sich heraus, dass der jüngste Teilnehmer Simon Ullrich nicht nur hinter dem Schlagzeug eine gute Figur macht: Er wurde auch Kegelmeister. Den zweiten Platz belegte Susanne Wengert vor Edmund Dopfer (links). Das Foto zeigt die Sieger mit Harmoniemusik-Vorsitzendem Reiner Schneider.

  • Ein Konzert, viele Glanznummern - AZ 11.04.17

    Ein Konzert, viele Glanznummern

    Harmoniemusik Füssener Orchester bietet unter Dirigent Markus Thaler trotz knapper Besetzung ein anspruchsvolles Programm und erntet verdienten Applaus. Eine Reminiszenz darf nicht fehlen

    VON KLAUS BIELENBERG

    Füssen Das Konzert der Harmoniemusik Füssen hat einen Abend mit vielen Glanznummern auf hohem Niveau geboten. Markus Thaler, der erst seit zwei Jahren die Blaskapelle leitet, hatte mit seinen Musikern ein äußerst anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Es war gespickt mit Stücken aus der Ober- und Höchststufe. Die Zuhörer in der gut gefüllten Aula des Gymnasiums waren sichtlich begeistert. Wenn man bedenkt, dass die Register teilweise nur mit einem oder wenigen Musikern besetzt sind, verdient die Leistung der Kapelle höchstes Lob. Es musste wohl viel Fleiß, eiserner Wille und Konsequenz in der Probenarbeit aufgebracht werden. Zudem gelang es Thaler offensichtlich, seine Musiker zu beflügeln und zu begeistern. Befreundete Musiker aus anderen Kapellen integrierten sich hervorragend in den Klangkörper.

    Einen versierten Moderator hatte die Kapelle mit Dr. Paul Wengert, der als „Reiseleiter auf einer großen musikalischen Reise“ in seinen Ansagen jedes Stück detailliert erklärteund wertvolle Informationen zu den einzelnen Komponisten gab.

    Majestätische Fanfaren mit leuchtenden Blechbläsern und rhythmische Spannung setzten einen kraftvollen Anfang im „Concert Prelude“ von Philip Sparke. Anschwellende harmonische barocke Bläserakkorde und eine liedhaft geführte Melodie im hohen Holz ließen beim „St. Thomas Choral“ von Pavel Stanek die volle Entfaltung der Ausdruckskraft des Klangkörpers zu. Nur etwa sechs Minuten, nicht 80 Tage, dauerte die Reise um die Welt in dem spannenden, filmmusikartigen Werk von Otto M. Schwarz. Die einzelnen Register vermittelten mit ihren herrlichen Klangfarben vielfältige Hörbilder Indiens, Arabiens und Europas. Höhepunkt und zugleich Herausforderung war die Darbietung der viersätzigen Suite „The Wind in the Willows“ von Johann de Meij. In einer Hommage an das gleichnamige Kinderbuch werden Instrumente und Schlagwerk in hohem Maße für Lautmalereien gefordert. Die tiefen Register erledigten selbstbewusst ihren Part beim geheimnisvollen Fluss. Den Kontrast mit leichtem Wellenschlag übernahmen gekonnt Klarinetten und Flöten. Die Soloposaune entpuppte sich als extravaganter Kröterich mit verrückten Eskapaden. Ratte und Maulwurf sonnten sich im gefälligen Fluss der Melodie und schließlich entlud sich alles in einer triumphalen Parade.

    Beliebte Filmmusiken waren vor allem im zweiten Teil des Programms eingebaut. Die bekannten Melodien Toshio Mashimas in „Beauty and the Beast“ kamen so locker herüber, dass die kniffligen Tonwechsel und Tempi gar nicht auffielen. Große symphonische Blasmusik bot die Kapelle mit „Moment für Morricone“, arrangiert von De Meij. Die Bilder des Wilden Westens zogen vor das geistige Auge. Gänsehautcharakter war angesagt bei „Spiel mir das Lied vom Tod“. In „Miss Marple“ von Ron Godwin gefielen die stakkatoartigen Einschübe, die den schrulligen Charakter dieser Figur trefflich zeichneten. Gut gelang die Mischung aus Sportfanfare und Rockmusik in „Gonna Fly Now“ von Bill Conti. Ein Ohrenschmaus war der swingende „Jazzwaltzer“ von Otto M. Schwarz.

    Nach langem Beifall durften bei den Zugaben die Märsche nicht fehlen und in Füssen schon gar nicht der „König Ludwig II. Marsch“, der zusammen mit dem „Castaldo Nova“ zu Gehör gebracht wurde. 

    Ehrungen für Musiker

    ● Gottfried Groß, Vorsitzender des Bezirks 3 Füssen im Allgäu Schwäbischen Musikbund, überreichte Urkunden für langjährige Mitgliedschaften:
    » 25 Jahre Susanne Wengert » 15 Jahre Christa Luitz, Lisa Schneider, Wera Schneider und Christian Rauch
    »Zehn Jahre Daniel Ziegler, Rebek ka Loderer und Sandra Linder
    ● Der Vorsitzende der Harmoniemusik, Reiner Schneider, übergab Urkunden an: Patrizia Köpf (zehnjährige Vorstandstätigkeit, Karin Ansorg (zehn Jahre), Ulrike Loderer (30 Jahre Mitglied), Tobias Rösler (20 Jahre Mitglied) und Winfried Kröner (schei det nach zehn Jahren aus Gesund heitsgründen aus). (kb)

  • Musiker sind vorsichtig optimistisch - AZ 09.02.17

    Jahresversammlung Harmoniemusik Füssen trat 130 Mal auf. Vorstand freut sich auf Standkonzerte im Klosterhof, das Gautrachtenfest und hat Investitionen geplant 

    Füssen Vorsichtiger Optimismus steht bei der Harmoniemusik Füssen an vorderster Stelle. Nach schweren Monaten und zusammen mit dem neuen musikalischen Leiter Markus Thaler, der mittlerweile seit eineinhalb Jahren am Dirigentenpult steht, sieht der Verein eine positive Zukunft für die Kapelle.

    Als Vorsitzender wisse er nun, nachdem er die Vereinsführung vor einem Jahr übernommen habe, wie viel Arbeit, Engagement, Leidenschaft, aber auch Freude diese Aufgabe mit sich bringe, stellte Reiner Schneider bei der Jahresversammlung im Musiksaal fest. Insgesamt hatte die Kapelle über 130 Einsätze zu bewältigen – und dies trotz dünner Personaldecke. Von den 32 Aktiven sind sieben Musiker aufgrund von Studium oder auswärtigem Wohnort nur unregelmäßig präsent. „Trotz dieser personell angespannten Situation hatten wir unter anderem mit der Serenade im Klosterhof, dem Adventskonzert in der Stephanskirche und nicht zuletzt elf Standkonzerten am Stadtbrunnen, die übrigens 2017 wieder im Klosterhof von St. Mang stattfinden werden, uns gut präsentiert“, sagte Schneider. Als große Herausforderung sieht er das Gautrachtenfest Ende Juli 2017 in Füssen, bei dem einige Auftritte anstehen. 

    Geschäftsführer Andreas Ullrich betonte, dass die derzeit gute Kassenlage darauf basiere, dass die vorherige Vorstandschaft „ordentlichst“ gewirtschaftet habe. Jedoch stehen 2017 einige große Brocken finanzieller Art auf dem Programm. Für Instrumente werden rund 7500 Euro benötigt, ein Faltzelt für die Konzerte im Klosterhof kostet circa 4000 Euro und bei der Neuanschaffung von Trachten für die Jugend und Damen müsse man mit mindestens 10 500 Euro rechnen. Für Letzteres seien Förderzusagen in Höhe von rund 2000 Euro zu erwarten – 1500 Euro vom Landkreis Ostallgäu.

    Mit einem Dank an alle, die ihn die letzten Wochen und Monate unterstützt haben, begann Dirigent Markus Thaler seinen mit viel Engagement vorgetragenen Rückblick auf 2016. Ein „Knaller“ war für ihn die 74-prozentige Teilnahme an den Proben, bei der Vorsitzender Schneider mit 96 Prozent hervorstach. Besonders erfreulich war für ihn die Entscheidung, die Standkonzerte 2017 wieder im Klosterhof abzuhalten. „Denn da gehören wir hin - das ist der passende Rahmen.“ Die erfolgreichen Auftritte unter anderem bei der Bezirksversammlung, beim Musikfest in Schwangau, beim Gautrachtenfest in Bidingen und das hervorragende Adventskonzert in der Stephanskirche haben der Harmoniemusik viel Lob eingebracht. 

    Eingefahrene Wege verlassen

    „Ich liebe meine Arbeit mit Euch und habe großes Vertrauen, dass sich alles zum Guten wendet“, sagte der Dirigent. Getreu dem Motto: Einer für alle - alle für einen. Thaler fügte hinzu: „Wir als Verein haben den freien Fall nach meiner Meinung aufhalten können und sollten uns jetzt daran machen, den großartigen Verein wieder aufzubauen.“ Noch sei man von diesem Ziel ein Stück weit entfernt, aber man könne durchatmen, werde noch manches über Bord werfen müssen, aber vieles werde zukünftig auch Bestand haben. „Wir sollten eingefahrene Wege verlassen sowie den Mut und Glauben dazu haben, Neues zu wagen“, richtete er seinen Appell an die Musiker. (cl)

  • Publikum feiert die neue Harmonie - AZ 01.12.16

    Publikum feiert die neue Harmonie 

    Adventskonzert Viel Applaus in der Franziskanerkirche für Füssener Kapelle und ihren neuen Dirigenten Markus Thaler 

    VON WERNER HACKER 

    Füssen Die Stühle im Seitengang von St. Stephan waren nicht umsonst aufgestellt worden. Sonst hätten etliche Besucher in der Füssener Franziskanerkirche das großartige Adventskonzert der Harmoniemusik unter der Leitung von Markus Thaler recht unbequem im Stehen genießen müssen. Nach über 60 Minuten Hörgenuss standen einige Zuhörer auf, um den knapp 30 Instrumentalisten zu danken. Die Standing Ovations, unterstützt vom starken Applaus des noch wie gebannt sitzenden Publikums, galt dem Füssener Orchester, dem der Dirigentenwechsel gutgetan hat.

    Frischzellenkur tut gut

    „Jugend musiziert“ kann der neue Leitsatz sein, denn auch die Musiker, die treu viele Jahre zu ihrem Verein stehen, wurden vom talentierten „Harmonie“-Nachwuchs in die Frischzellenkur des zuvor stark ermüdeten Klangkörpers mit eingebunden.

    Dass Eigengewächs Thaler – inzwischen 35 Jahre alt – den Taktstock übernahm, gilt als Glücksgriff, wie nach dem Konzert zu hören war. In den Gesprächen mit unserer Zeitung berichtete ein Bläser von seinem Comeback, das erfreulicherweise dazu führte, dass der Sohn im Advent mit dem Vater musiziert. Freude am gemeinsamen Musikmachen ist allein kein Kriterium für ein gutes Konzert. Bei den Proben unter Thaler herrsche große Disziplin. Eingeübt werden Kompositionen, die präzise auf den Punkt dargeboten auch kritischen Zuhörern Anerkennung abverlangen. Mit dem Popsong „The Rose“ bewies die Harmoniemusik, wie sensibel sie einem oft gehörten Stück ihren eigenen Stempel aufdrücken kann. Effekt: Die gute alte, unterm Schnee auf den Frühling wartende „Rose“, ein Symbol für die Liebe, wirkte in der Tat ziemlich taufrisch beim diesjährigen Adventskonzert. 

    Auf eine weitere Qualität des unter Thaler neu formierten Orchesters wies Dr. Paul Wengert in seinen für die Zuhörerschar informativen Zwischentexten hin. Mit „Signature“ von Jan van der Roost sei der Harmoniemusik in der Franziskanerkirche eine „festliche und fanfarenhaft-kraftvolle Begrüßung“ gelungen. Wengert hatte bereits zu Beginn angekündigt: Das diesjährige Konzert spanne einen weiten musikalischen Bogen in unterschiedlichen Stimmungslagen. So ging es nach dem „sowohl rhythmisch als auch instrumental anspruchsvollen“ lyrischen Werk des Belgiers eher getragen weiter in den Mittelmeerraum. Das Totenglöckchen leitete die von der Harmoniemusik stark zelebrierte „korsische Litanei“ aus der Feder von Vaclav Nelhybel ein: eine Trauermusik von düsterer Schönheit.

    Wirklich nicht zu viel versprochen hatte die Ansage, als Wengert davon sprach, dass es die große Kunst des Finnen Ilari Hykilä vermag, Zuhörer in eine Landschaft zu entführen, die „gewaltig, ausgedehnt und inspirierend“ sei. Die Interpretation des Werks war wunderbar gelungen. Gerne würde man noch mehr von diesem Komponisten hören.

    Ein Medley mit Weihnachtsliedern durfte im Programm mit europäischem Zuschnitt nicht fehlen, bevor Reiner Schneider, Vorsitzender der Harmoniemusik Füssen, seinen Dank für eine rundum gelungene Kulturveranstaltung aussprach. Später sah man im Publikum und bei den Instrumentalisten richtig glückliche Gesichter.

  • Schwung in die Stadt - AZ 27.09.16

    FINALE ZUM SOMMERAUSKLANG ERNTET DIE HARMONIEMUSIK IM KLOSTERHOF VIELE BRAVOS. KÜNFTIG SPIELEN SIE DORT ÖFTER

    VON PHILOMENA WILLER

    Füssen Lieblingsstücke von Musikern und Publikum, dazu neu Erarbeitetes und einen Ausblick auf die nächste Saison hat die Harmoniemusik Füssen bei der Serenade zum Sommerausklang im Klosterhof geboten. Es kam zwar herbstliche Kühle auf, doch das neu erworbene Zelt wurde nur für den Getränkestand gebraucht.

    Das erste „Bravo!“ war schon beim Radetzkymarsch zu hören und viele weitere sollten folgen. Nach Johann Strauß Vater stand der Sohn auf dem Programm mit der Annen Polka, dem berühmten Schwipslied, gemächlich beginnend, und, wie alle Stücke, mit Akkuratesse und Exaktheit dirigiert von Markus Thaler. Die Walzerperlen, das so beliebte Arrangement schönster Walzer von Walter Tuschla, und der feierliche Konzertmarsch „Schwert und Lanze“ beschlossen den traditionellen Teil temperamentvoll. Neben ihren interessanten Ansagen hatten Lisa und Andreas ein großes Dankeschön zu sagen an Fleiß und Engagement der Musiker eine lange Saison hindurch und besonders an Dirigent Thaler, der seit Ende 2015 das Orchester „zu ungeahnten Höhen“ führte. Mit großer Freude hörte man, dass künftig die Standkonzerte durchweg im Klosterhof stattfinden.

    Die sechziger Jahre machten den Anfang des modernen Teils mit „Musik ist Trumpf“ und Erinnerungen an Shows und Stars der Fernsehunterhaltung. „Enjoy the music“ („Genieße die Musik“) von Thomas Doss bot jugendlich frische Unterhaltungsmusik, gefolgt von mitreißendspritzigem Swing mit „Double Dutch“ (Dizzie Stratford). Mit dem „Eighties Flashback“, einem Medley legendärer Songs von Michael Jackson und Bon Jovi, ging es in die Achtziger. Vorfreude aufs nächste Jahr und italienisches Temperament versprühten der Mix von Italo-Classix und den swingenden „Storie di tutti i giorni“ . Großer Applaus dankte der Kapelle, die solchen Schwung in die Stadt bringt. 

  • Freude auf Sommer mit Harmonie - AZ 12.05.2016

    Serenade Auftritt des Füssener Blasorchesters im Klosterhof nicht nur wegen des Wetters spannend

    Füssen Spannend in mehrfacher Hinsicht war die Serenade der Harmoniemusik Füssen in der so inspirierenden Atmosphäre des Klosterhofs. Denn an dem wunderschönen Maiabend, der die Besucher anlockte, fiel mit dem ersten Ton auch der erste Regentropfen.
    Mit dem großen Konzertmarsch „Attila“ von Julius Fucˇík stand am Anfang die Beherrschung des sozusagen klassischen Fachs vor der Reise ins Reich der „Mythen und Legenden“ und damit in den Bereich moderner Orchestermusik. Das höchst dramatische Tongemälde Pilatus (Mountains of Dragon) von Steven Reinecke setzt die Sagenwelt um das Schweizer Bergmassiv in eindrucksvoller Instrumentierung in Musik um. Es wabern Nebelschwaden, Abenteurer sind auf der Suche nach dem Drachen, harte Kämpfe, Hexenzauber, ein höchst farbiges Spiel bis zum ruhigeren versöhnlichen Ausklang. Der Drachen brachte allerdings wirklich Regen mit und damit eine unfreiwillige Pause. Doch der Mut der Musiker, die ihre Instrumente eine Viertelstunde später wieder hervorholten und das Ausharren der Besucher wurden belohnt. Es wäre jammerschade gewesen um die folgenden Stücke stimmungsvoller Romantik. Dank der beiden Sprecher Lisa und Andreas konnte das Publikum sich in die Kompositionen hineinversetzen. So tauchten in den fließenden Klangfarben der „Yorkshire Ballad“ die Täler und Hügel jener ursprünglichen nordenglischen Landschaft auf. In jedem Stück lebt sich Dirigent Markus Thaler geradezu hinein in die Musik, leitet seine Musiker mit feinem Gespür, und diese, so war zu merken, sind von Gemeinschaftssinn getragen.
    Dass „Atlantis“ ein Lieblingsstück der Harmoniemusiker ist, konnte man bei den starken Kontrasten, der Stimmung voller Power, sofort nachvollziehen. Das Originalwerk für Blasorchester des jungen Komponisten Alexander Reuber über die sagenumwobene versunkene Insel lässt die einst stolzen Kriegernation wieder aufleben, das bunte Leben der Metropole und schließlich den Untergang. Enorme Spannung, fast verwirrende Vielfalt verschlungener Themen aller Register bot der Zug der Magier „Procession of the sorcerers“ (Robert Buckley), und die wahrhaft mystische Prozession mit geheimnisvollem Rhythmus erzeugte Bilder von Gauklern, Feen und Einhörnern auf dem Weg zum Zauberschloss Merlins. Das Prachtstück hatte man sich zum Schluss aufgehoben, den „Zauberer von Oz“. Das meisterhafte Arrangement für Bläser (James Barnes) nach der Musik des Filmklassikers entführte ins Märchenland, erzählte musikalisch und voller Überraschungen die fantastische Reise von Dorothy, wobei auch einmal die Bässe in den Vordergrund traten.
    Beschwingt, „Somewhere over the Rainbow“ summend, verabschiedete man sich, doch die Begeisterung für Markus Thaler und seine Musiker verlangte eine Zugabe. Der starke Marsch „Schwert und Lanze“ in modernisierter Fassung war ein temperamentvoller Ausklang der Serenade, die eine tolle Sommersaison der Harmoniemusik erwarten lässt. (wil)


    Einen beeindruckenden Auftritt lieferte die Harmoniemusik Füssen unter Dirigent Markus Thaler bei ihrer Serenade im Klosterhof.